Herstellung von Roséwein

Roséwein, mit seiner verführerischen rosafarbenen Tönung, hat sich zu einem beliebten Begleiter für gesellige Anlässe und sommerliche Tage entwickelt. Doch wie wird Rosé eigentlich hergestellt und wie unterscheidet sich der Produktionsprozess von anderen Weinen? 

Im Gegensatz zu Rotwein, bei dem die Trauben vollständig mit den Schalen vergoren werden, und Weißwein, bei dem die Schalen nicht miteinbezogen werden, folgt die Herstellung von Roséwein einem Verfahren namens „Mazeration“ oder „Saignée“. Es gibt darüber hinaus noch weitere Techniken, die je nach Winzer und Region zur Anwendung kommen.

Mazeration

Bei der Mazeration werden rote Trauben zunächst vorsichtig gequetscht, um den Saft freizusetzen. Anschließend erfolgt eine begrenzte Kontaktzeit der Traubenschalen mit dem Most, typischerweise zwischen 2 und 48 Stunden. Die Schalen geben dabei dem Most ihre charakteristische rosafarbene Tönung, da sie Anthocyane und Tannine enthalten. Sobald die gewünschte Farbintensität erreicht ist, wird der Most von den Schalen getrennt und der Wein wird, wie bei Weißwein, weiterverarbeitet. Das Ergebnis ist in der Regel ein fruchtiger, leichter Roséwein.

Die Saignée-Methode

Bei der Saignée-Methode wird Roséwein als Nebenprodukt der Herstellung von Rotwein gewonnen. Ein Teil des Safts wird aus dem Maischebehälter abgelassen, bevor die Gärung abgeschlossen ist. Dies hat den zusätzlichen Effekt, die verbleibende Rotwein-Maische zu konzentrieren, was die Qualität des Rotweins steigern kann. Der abgelassene Saft wird dann separat vergoren, um den Roséwein zu erhalten.

Direktes Pressen zur Herstellung von Roséwein

Eine weitere Methode zur Herstellung von Roséwein besteht darin, die roten Trauben direkt zu pressen, ohne sie vorher einzuweichen. Dadurch wird der Saft von den Schalen getrennt, bevor die Farbe zu intensiv wird. Dies ist eine effiziente Methode, um frische und helle Roséweine mit lebendigen Fruchtaromen herzustellen.

Nach der Gewinnung des Rosémosts beginnt die alkoholische Gärung, bei der die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umwandelt. Die Temperaturkontrolle während der Gärung ist entscheidend, um die aromatische Komplexität und die frischen Fruchtnoten des Roséweins zu bewahren.

Nach der Gärung folgt die Klärung, um trübe Partikel zu entfernen, bevor der Wein abgefüllt wird. Je nach gewünschtem Stil kann Roséwein trocken, halbtrocken oder süß sein. Die Auswahl der richtigen Rebsorten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in Bezug auf den Geschmack und die Aromen des Endprodukts.

Einige der bekanntesten Rebsorten für die Herstellung von Roséwein sind Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cinsault und Sangiovese. Diese Sorten tragen zu unterschiedlichen Nuancen von Aromen und Strukturen bei, die von erfrischenden Beeren und Zitrusfrüchten bis hin zu floralen und würzigen Noten reichen.

Roséweine können jung und frisch genossen werden, aber viele hochwertige Roséweine haben auch das Potenzial, mit der Zeit an Komplexität zu gewinnen. Der ideale Zeitpunkt für den Konsum hängt jedoch von der spezifischen Sorte und dem Stil ab, den der Winzer anstrebt.

Einen guten Roséwein herzustellen ist genauso eine Kunst wie einen guten Rot- oder Weißwein herzustellen. Und Ganz gleich, ob ihr euch für eine feine französische Rosé-Cuvée, einen italienischen Rosato oder einen Rosé aus der Neuen Welt entscheidet, ein Glas Rosé wird immer ein Stück sommerlicher Lebensfreude vermitteln.

In diesem Sinne… Cheers!

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